Gestern fand in Markersbach das 20. Erzgebirgsradrennen statt. Unsere zwei Clubmitglieder Ronny Schubert und Mario Göckeritz nahmen daran teil. Hier findet ihr den Bericht von Ronny Schubert.
„Gestern war es nun endlich so weit, der "Winter" ist für mich vorbei. Und damit meine ich nicht die hochsommerlichen Temperaturen, welche für diese Jahreszeit wirklich schon sehr heiß sind, sondern vielmehr die lange Vorbereitungszeit für die Radsaison 2018.
Nach unendlich vielen Kilometern auf der Rolle ging es dieses Jahr zum ersten MTB Rennen nach Markersbach. Angemeldet auf der großen Fichtelbergrunde sollte es über 47km und ca. 1200Hm gehen. Mein persönliches Ziel war klar: endlich unter 2h fahren. Man was war ich gespannt wie es nach sooo langer Zeit wieder sein wird.
Und genauso gespannt war ich, was denn mein intensives Training gebracht hat. Über 2000km standen im Vorfeld auf der Habenseite. Noch dazu keine Besuche in meinem geliebten Fitti.
Alles wurde der Ausdauer und dem Herzkreislauftraining untergeordnet. Zusätzlich zum regelmäßigen Radeln hatte mich auch noch der Giro d´ Italia gepackt und ich war megaaa motiviert und hatte richtig Bock auf das Rennen. Wahnsinn was die Profis über 3 Wochen leisten und für Wattwerte treten. Mal schauen ob ich da mithalten kann. Habe ja schließlich gut trainiert.
Mit mir am Start war wieder mein Teamkollege vom SV IKA Chemnitz Mario Göckeritz. Nun ja, wie soll ich es sagen. Es machte sich bereits nach dem Start Ernüchterung breit. Alle Biker starteten wie entfesselt und gingen vom Start weg volles Tempo. Es wurde Anschlag gefahren, als ginge es nur um einen kurzen Sprint. Was stimmt denn mit euch nicht???
Das war einfach zu viel Tempo am Berg für mich. Mit einem Auge immer schielend auf den Puls, versuchte ich Ruhe zu bewahren und mein Tempo zu finden. Ein Tempo was ich gut und auch über eine längere Zeit gehen konnte. Die Hoffnung die meisten wieder einzuholen, wurde nicht erfüllt.
Ich verstehe es einfach nicht wie die alle so ein Tempo anschlagen, das die ganze Zeit halten und auch nicht mit Krämpfen und Laktatüberschüssen vorm Gipfel des Fichtelbergs vom Rad fallen. Komisch…
Mario hatte ich die ersten Kilometer noch im Blick, doch irgendwann war auch er außer Sichtweite und auch erst im Ziel wieder für mich ansprechbar. Ich hatte noch Glück, weil ich mich mit einem weiteren Biker zusammen tun konnte. Ich half ihm über die Berge so gut es ging, und bergab gab er ein für mich schon sehr grenzwertiges Tempo vor. Da machte sich seine Erfahrung von mittlerweile 20 Jahren Erzgebirgsradrennen in Markersbach bemerkbar. Er hatte also bis jetzt an allen Rennen teilgenommen. Für uns beide war es das Ziel endlich mal unter diesen beschissenen 2h Gesamtdauer zu bleiben. Unendliche Versuche gingen schief und vielleicht sollte es heute klappen...
Nach dem Fichtelberg ging es dann wenn immer möglich abwechselnd im Wind richtig fix voran und die Kilometer verflogen nur so. Das hat Spaß ohne Ende gemacht und war eine richtig geile Sache. So fetzt das!!!
Im Zielbereich einfahrend ging mein Blick hoch zur digitalen Anzeige…Scheiße…2h4min…wieder nicht drunter…
Naja, Hauptsache Spaß gehabt und gesund und munter wieder im Ziel. Das Wetter war herrlich und auch so war es wieder ein geiles Gefühl ein MTB Rennen zu bestreiten inkl. Allem was dazu gehört:
Vorfreude – Aufregung - Hallo Dixi – Anspannung – Kampf - Banane & Gel – Erschöpfung –Ziel
Siegerzeit 01:33h
(ich kann es jedes Jahr aufs Neue nicht begreifen wie die da fahren müssen...)
Ach ja, und wegen den unter 2h bleiben. Ich habe da eine Idee...
Ich werde wohl mal meinen alten Freund und Haudegen Froomi fragen. Vielleicht hat er nicht noch den ein oder anderen Tipp für mich wie es mir gelingt am Berg noch ein paar Minuten heraus zu fahren. Es fehlen ja nicht sooo viele Minuten um unter meine 2h zu kommen muss doch möglich sein...“
Platzierung
Mario Göckeritz / 02:03 Stunden / Gesamt Platz 105
Ronny Schubert / 02:04 Stunden / Gesamt Platz 107
Im Bild: Ronny Schubert (links) und Mario Göckeritz am Start des 20. Erzgebirgsradrennen in Markersbach – Foto: Privat